© Fotograf: Ana Blazic Pavlovic

Sicca-Syndrom

Immer mehr Menschen leiden heutzutage unter dem Sicca-Syndrom. Diese Augenkrankheit – das "trockene Auge"– wird durch das Austrocknen der Augenoberfläche hervorgerufen. Die Ursachen können vielfältig sein, von Bildschirmarbeit über Umweltreize bis hin zu Hormonen und Medikamenten. Was Sie über das Sicca-Syndrom wissen sollten, erfahren Sie hier.

Was ist das Sicca-Syndrom?

Was Augenärzte in der Fachsprache als Sicca-Syndrom bezeichnen, wird im allgemeinen Sprachgebrauch „trockene Augen“ genannt. Das Krankheitsbild besteht in einer Benetzungsstörung der Augen. Dies wird verursacht durch einen Mangel an Tränenflüssigkeit bzw. eine veränderte Zusammensetzung des Tränenfilms. Dadurch reißt der Schutzfilm auf und das Auge wird nicht mehr ausreichend vor Bakterien und anderen Eindringlingen geschützt. Die Augenoberfläche trocknet aus und verursacht die unangenehmen Symptome, wird jedoch auch anfälliger für Entzündungen und Krankheitserreger.

Der Fachausdruck für diese weitverbreitete Augenerkrankung lautet Keratoconjunctivitis sicca. Der Name leitet sich aus dem Lateinischen von „sicca“ ab, was übersetzt „trocken“ heißt. Derzeit betrifft das Sicca-Syndrom etwa zwölf Millionen Menschen und ist damit nach den typischen Sehschwächen von Kurz- bis Weitsichtigkeit der häufigste Befund bei Augenärzte

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Welche Ursachen hat das Sicca-Syndrom?

Für das Sicca-Syndrom gibt es viele unterschiedliche Ursachen, die jede Gesellschaftsschicht und Menschen jedes Alters treffen können:

Der moderne Lebensstil ist dabei einer der Hauptauslöser für das Sicca-Syndrom. Die tägliche Arbeit am Bildschirm und die permanente Nutzung von digitalen Medien wie Smartphone und Tablet begünstigen das Austrocknen der Augen, da durch das seltene Blinzeln keine ausreichende Benetzung der Augen stattfindet. Umweltgifte und klimatisierte oder beheizte Räume tun ihr Übriges und lassen sich oft schwer vermeiden.

Wieso tränen die Augen beim Sicca-Syndrom?

Es klingt eigentlich völlig paradox, und doch sind tränende Augen oft ein Hinweis auf das Sicca-Syndrom. Denn wenn die Augenoberfläche zu trocken ist, entsteht durch die Reibung des Augenlides ein Reiz, der einen vermehrten Tränenfluss auslöst. Dieses Zuviel an Tränen läuft dann aus den Augenwinkeln. Ein weiterer Grund kann die fehlerhafte Zusammensetzung des Tränenfilms sein. Denn wenn die Lipidschicht und damit eine wichtige Komponente fehlt, bleibt die Tränenflüssigkeit nicht an der Augenoberfläche haften.

Welche Augentropfen helfen beim Sicca-Syndrom?

Tatsächlich wird das Sicca-Syndrom in erster Linie durch Augentropfen behandelt. Meist empfiehlt der Augenarzt befeuchtende Augentropfen, die mehrmals täglich zur Benetzung der Augen verwendet werden. Diese Augentropfen stabilisieren den Tränenfilm und damit seine Schutzfunktion für das Auge.

Zusätzlich gibt es spezielle Tropfen in Gelform, die besser auf der Augenoberfläche haften bleiben. Um die Augen nachts zu pflegen und zu benetzen, eignen sich Augensalben.

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Was kann ich gegen das Sicca-Syndrom tun? Tipps gegen trockene Augen

Zusätzlich zur Behandlung mit Augentropfen sollten Sie für ein gutes Raumklima mit ausreichender Luftfeuchtigkeit sorgen. Stellen Sie im Auto das Gebläse ab, um die ohnehin schon trockenen Augen nicht noch zusätzlich zu reizen.

Halten Sie sich außerdem viel an der frischen Luft auf, denn Sauerstoff unterstützt die Erholung der gestressten Augen. Schränken Sie zusätzlich das Rauchen ein und versuchen Sie, bei der Bildschirmarbeit öfter eine Pause für die Augen einzulegen.