© Fotograf: Sandy Schulze

Einfluss von Medikamenten auf die Augen

Medikamente können ein wahrer Segen sein, um akute und chronische Beschwerden zu lindern. Allerdings können sie auch eine ganze Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen haben, die sich auch auf die Augen auswirken können. Falls Sie z. B. plötzlich schlechter sehen, könnte das an den neuen Tabletten liegen. Hier erfahren Sie, bei welchen Wirkstoffen Vorsicht geboten ist.

Welche Medikamente können die Augen beeinflussen?

Ob ein Medikament sich auf die Augen auswirken kann, steht in der Regel im Beipackzettel. Auch der behandelnde Arzt kann über die möglichen Nebenwirkungen aufklären. Hier finden Sie eine Liste mit Medikamenten und Wirkstoffen, bei denen ein Zusammenhang zu Augenbeschwerden bestehen könnte.

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Schmerzmittel

Wohl jede Hausapotheke ist mit Schmerzmitteln ausgestattet und bei den ersten Anzeichen von Kopfschmerzen ist der Griff zur Schmerztablette fast schon ein Reflex. Doch Vorsicht: Manche Präparate können verschwommenes Sehen oder Doppelbilder verursachen.

  • Acetylsalicylsäure (ASS) wirkt schmerzlindernd, aber auch blutverdünnend und kann bei regelmäßiger Einnahme bei vorerkrankter Netzhaut zu Einblutungen und somit Schädigungen der Netzhaut führen.
  • Ibuprofen kann zu trockenen Augen, seltener zu Sehstörungen, erhöhter Lichtempfindlichkeit oder beeinträchtigter Hell-Dunkel-Adaptation führen.

Blutdruck-Medikamente

Ein erhöhter Blutdruck gehört zu den häufigsten Volksleiden und wird meist mit blutdrucksenkenden Medikamenten behandelt. Die am häufigsten auftretende Nebenwirkung sind trocken Augen. Manche Wirkstoffe können jedoch auch weitere Folgen für die Augengesundheit haben:

  • Clonidin hat neben der blutdrucksenkenden auch eine Augendruck-senkende Wirkung. Deshalb sollten vor allem Glaukom-Patienten die Einnahme von Clonidin-Tabletten mit dem Arzt absprechen, da dadurch möglicherweise der Augendruck beeinflusst werden könnte.
  • Betablocker haben generell geringere Nebenwirkungen, meist verursachen sie trockene Augen. Aber auch gerötete Augen oder vorübergehende Sehstörungen können durch sie verursacht werden.

Anti-Baby-Pille

Viele Frauen nehmen regelmäßig die Anti-Baby-Pille zur Verhütung einer Schwangerschaft ein. Diese Ovulationshemmer enthalten jedoch Östrogene und Gestagene, die vor allem trockene Augen verursachen können. In seltenen Fällen kann es bei (älteren) Frauen mit Thromboseneigung zu einem Venenverschluss in der Netzhaut kommen, der Blutungen am Auge auslösen und die Sehkraft mindern kann.

Kortison

Kortisonhaltige Präparate finden häufig bei allergischen Reaktionen, Entzündungen oder Ekzemen Anwendung. Sie wirken meist schnell und zuverlässig und können akute Beschwerden lindern. Allerdings sollten Medikamente mit Kortison nie überdosiert oder dauerhaft angewendet werden. Bei einer Einnahme über einen längeren Zeitraum kann eine Trübung der Augenlinse, bekannt als Katarakt (oder auch Grauer Star) beschleunigen. Ebenso kann es zu einem Anstieg des Augeninnendrucks kommen, der zu einem Glaukom (oder auch Grüner Star) und somit zu einer dauerhaften Schädigung des Sehnervs führen kann.

Antibiotika

Die Einnahme von Antibiotika ist in manchen Fällen nicht zu vermeiden. Aber auch hier kann es zu Sehstörungen, Augenbrennen, Lichtempfindlichkeit oder selten zu einer Verfärbung der Hornhaut kommen. Diese Nebenwirkungen verschwinden jedoch nach Absetzen des Antibiotikas wieder. Beim Auftreten von Augenbeschwerden sollten Sie mit dem Arzt Rücksprache halten, ob man eventuell auf ein Alternativpräparat wechseln könnte. Bei erhöhter Lichtempfindlichkeit sollte eine Sonnenbrille mit gutem UV-Schutz getragen werden.

Antiallergika

Antihistaminika, die häufig bei Allergie-Beschwerden am Auge in Form von Augentropfen angewendet werden, können zu brennenden, trockenen oder geröteten Augen, verschwommenen Sehen, vermehrtem Tränenfluss oder Lichtempfindlichkeit führen. Auch hier sollte man sich beim behandelnden Arzt informieren, ob eine alternative Behandlung möglich ist.

Antiarrhythmika

Medikamente gegen Herzrhythmus-Störungen, sogenannte Antiarrhythmika, die den Wirkstoff Amiodaron enthalten, können Mikroablagerungen in der Hornhaut verursachen. Diese können sich durch Schleiersehen oder Farbhöfe um Lichtquellen bemerkbar machen. Wird das Medikament abgesetzt, bilden sich die Ablagerungen innerhalb von 6-12 Monaten zurück. Dann normalisiert sich auch das Sehvermögen. Nur sehr selten kann der Wirkstoff zu einer irreversiblen Sehnervenschädigung führen.

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Sildenafil

Bei Potenzproblemen können Medikamente mit dem Wirkstoff Sildenafil (z. B. Viagra) Abhilfe schaffen. Neben einer ganzen Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen können diese Tabletten auch Augenprobleme verursachen, wie z. B. eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, unscharfes Sehen oder eine Störung des Farbsehens.

Generell sollten Medikamente nie ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt werden. Bei einem Verdacht auf Nebenwirkungen auf die Augen fragen Sie deshalb am besten den Arzt, ob ein Zusammenhang bestehen könnte. Oft kann der Arzt ein alternatives Präparat verschreiben.

Welche Nebenwirkungen können an den Augen auftreten?

Augenbeschwerden, die mit der Einnahme von Medikamenten zusammenhängen können, treten meist beidseitig auf und sind:

  • trockene Augen
  • brennende, gerötete oder tränende Augen
  • Beeinträchtigung des Sehvermögens
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
  • beeinträchtigte Hell-Dunkel-Anpassung
  • erhöhte Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlen

Die Beschwerden können kurz nach der Einnahme der Medikamente auftreten, aber auch erst einige Zeit später. Deshalb erkennen viele den Zusammenhang nicht sofort. Reagieren die Augen empfindlicher auf UV-Licht, können sich dadurch weitere Augenerkrankungen wie beispielsweise die Entstehung von Grauem Star oder Veränderungen auf der Netzhaut begünstigt werden. Sprechen Sie deshalb unbedingt mit Ihrem Arzt, wenn Ihre Augen empfindlicher reagieren oder sich die Sehfähigkeit verschlechtert.

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