© Fotograf: New Africa
Trockene Augen in der Schwangerschaft
Wie beeinflusst eine Schwangerschaft die Augen?
In der Schwangerschaft sind Augenprobleme keine Seltenheit. Trockene Augen gehören zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden, da die hormonelle Umstellung auch den Tränenfilm beeinflusst. Viele Frauen bemerken eine plötzliche Veränderung der Sehschärfe. Auch die bisherige Sehstärke kann um einige Dioptrien schwanken. Ursache sind vermutlich Wassereinlagerungen im Augengewebe, die Hornhautkrümmung und die Linse beeinträchtigen. In der Regel kehrt die normale Sehschärfe nach der Schwangerschaft zurück.
Wie entstehen trockene Augen in der Schwangerschaft?
Sehr häufig leidet die Zusammensetzung des Tränenfilms unter den Hormonschwankungen. Entweder wird nicht mehr ausreichend Tränenflüssigkeit produziert, um die Augen zu benetzen, oder die Anteile aus wässriger Phase und Fettschicht geraten aus dem Gleichgewicht. Der Tränenfilm, der sich normalerweise wie eine schützende Schicht über das Auge legt, wird dünner und reißt leichter auf. Die Folge: Die Hornhaut trocknet schneller aus und die Bindehaut wird anfälliger. Allgemein produzieren die Tränendrüsen bei Schwangeren meist weniger Tränenflüssigkeit, was die Beschwerden noch verschlimmert.
Die Folgen sind die typischen Symptome von trockenen Augen: Jeder Wimpernschlag reibt unangenehm über die Augenoberfläche, die Augen jucken und brennen. Manchmal können sie auch tränen, wenn der Tränenfilm nicht an der Augenoberfläche haften bleibt. Viele werdende Mütter kennen das Sandkorngefühl, wenn es sich beim Blinzeln anfühlt, als würde ein Körnchen unter dem Augenlid reiben.
Durch die Hormonumstellung reagieren die Augen besonders empfindlich auf äußere Reize. Bei der Arbeit am Computer können die Beschwerden noch unangenehmer werden, da der starre Blick die regelmäßige Benetzung der Augen zusätzlich unterdrückt.
Was hilft gegen trockene Augen in der Schwangerschaft?
Häufig kommt es durch die Hormonschwankungen während der Schwangerschaft zu trockenen Augen. Doch dagegen können schwangere Frauen etwas tun, beispielsweise den Tränenfilm durch befeuchtende Augentropfen unterstützen.
Zusätzlich zur Benetzung der Augen gibt es noch weitere Tipps, die die Beschwerden von trockenen Augen lindern können:
- Meiden Sie Klimaanlagen oder stark beheizte Räume, denn die trockene Raumluft trocknet auch die Augen aus.
- Achten Sie auf eine hohe Luftfeuchtigkeit, beispielsweise durch das Aufstellen von mit Wasser gefüllten Schälchen.
- Trinken Sie viel Wasser oder ungesüßten Tee.
- Schlafen Sie ausreichend, denn im Schlaf können sich die Augen regenerieren.
- Um die Augen nachts zu pflegen und geschmeidig zu halten, eignen sich Augensalben.
- Bauen Sie Entspannungsübungen in den Alltag ein. Bewusstes Blinzeln, ein Blick aus dem Fenster in die Natur, ein kurzer Spaziergang oder eine leichte Massage der Augenregion können Sie ohne großen Aufwand regelmäßig durchführen.
- Verzichten Sie möglichst auf Kosmetika in der Augenregion, da der Körper während der Schwangerschaft auf viele Inhaltsstoffe empfindlicher reagiert.
- Lassen die Beschwerden nicht nach, sollten Sie auch auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichten.
Wichtig ist: Je früher Sie sich um Ihre Augen kümmern, umso besser lassen sich die Beschwerden lindern oder gar ganz vermeiden
Wann muss ich mit Augenbeschwerden in der Schwangerschaft zum Arzt?
Bei starken Beschwerden ist es immer sinnvoll, einen Augenarzt aufzusuchen. Denn hinter dem Jucken und Brennen kann auch eine Infektion mit Viren und Bakterien stecken, die ärztlich behandelt werden muss. Da während der Schwangerschaft nicht jedes Medikament zur Behandlung geeignet ist, sollten Sie auf die Empfehlungen des Arztes achten.
Achtung Notfall: Wenn Sie Blitze oder ein Flimmern wahrnehmen, suchen Sie umgehend einen Frauenarzt auf. Diese Symptome können auf eine Schwangerschaftsvergiftung hindeuten, auch Präeklampsie genannt. Die Symptome werden von einem erhöhten Blutdruck begleitet, den Sie sogar in den Augen spüren können.