fizkes - stock.adobe.com
AUGENBESCHWERDEN DURCH BILDSCHIRMARBEIT
Wer jeden Tag mehrere Stunden vor dem Bildschirm sitzt oder auf sein Smartphone starrt, kann davon ausgehen, dass er seine Augen dadurch stark beansprucht. Die Augen werden müde, brennen und schmerzen. Doch anstatt die Beschwerden zu ignorieren, sollten Sie dringend etwas dagegen tun. Warum, erfahren Sie hier.
Wie schädigen Bildschirme unsere Augen?
Normalerweise blinzelt ein Mensch im Durchschnitt etwa 15 Mal pro Minute. Durch den starren Blick auf den Bildschirm oder das Display sinkt jedoch die Lidschlagfrequenz, und der Tränenfilm wird nur noch unzureichend auf dem Auge verteilt. Hinzu kommt meist noch trockene Büroluft, der pure Stress für die Hornhaut. Die Folge ist ein vermehrtes Trockenheitsgefühl im Auge, da die Augen nicht mehr ausreichend befeuchtet werden. Der Tränenfilm reißt auf und verdunstet, die Augenoberfläche verliert ihren Schutz. Dafür gibt es sogar einen Namen: Office-Eye- Syndrom (zu Deutsch: Büro-Augen-Syndrom).
Außerdem wird mit jedem Lidschlag die Augenoberfläche von Fremdkörpern gereinigt, was aber nur funktioniert, wenn der Tränenfilm intakt ist. Fällt dieser natürliche Schutzfilm weg, haben Krankheitserreger leichtes Spiel und können ungehindert ins Auge gelangen.
Infografik Digitaler Augenstress
Was ist die „digitale Augenkrankheit“?
Ein langer Arbeitstag vor dem Computer, nach Feierabend noch mit Smartphone, Tablet oder der Spielekonsole gespielt und abends zum Runterkommen ein paar Stunden fernsehen. Kommt Ihnen bekannt vor? Dann leiden Sie vielleicht schon unter trockenen Augen. Denn der konzentrierte Blick auf die flimmernden Bildschirme beansprucht die Augen enorm.
Als „digitale Augenkrankheit“ werden die durch den ständigen Blick auf einen Bildschirm verursachten Augenbeschwerden bezeichnet. Wie weit das Phänomen der trockenen Augen durch digitale Medien jeder Art bereits in der Bevölkerung verbreitet ist, konnte eine Studie der US-Organisation „The Vision Council“ im Oktober 2014 belegen. Dazu wurden etwa 10.000 Amerikaner zu ihrem digitalen Medienkonsum befragt. Das Ergebnis: Vor allem die junge Generation, die mit dem Smartphone aufwächst, ist von der Krankheit betroffen.
Sehr bedenklich ist außerdem, dass bereits Kinder unter den Patienten zu finden sind, denn auch sie sitzen oft im Schnitt drei Stunden pro Tag vor dem Computer, dem Handy oder dem Tablet.
Welche Augenbeschwerden werden durch Bildschirme verursacht?
In erster Linie kommt es durch die Bildschirmarbeit zu trockenen Augen. Das heißt, dass der Tränenfilm durch das seltene Blinzeln aufreißt und die Augenoberfläche trocken zurücklässt. Das verursacht folgende Symptome:
- Brennen, Jucken oder Kratzen an den Augen
- die Augen fühlen sich ständig müde an
- die Augenlider können gerötet sein und anschwellen
- Druckschmerz an den Augen
- tränende Augen
- erhöhte Lichtempfindlichkeit
- Fremdkörpergefühl im Auge (Sandkorngefühl)
Werden die trockenen Augen zu lange ignoriert und nicht durch Augentropfen behandelt, erhöht sich die Anfälligkeit für Infektionen und Entzündungen der Augen. Diese sind nicht nur äußerst unangenehm, sondern können auch zu anhaltenden Schäden der Augen führen – im schlimmsten Fall zur Erblindung. Deshalb der Rat: Gehen Sie bei den ersten Anzeichen wie Brennen, Jucken oder Tränen zum Augenarzt, um die Ursachen abzuklären.
Was kann ich gegen die Augenbeschwerden tun?
Der Benetzungsstörung der Augen können Sie mit befeuchtenden Augentropfen gegensteuern. Durch das regelmäßige Tropfen werden die Augen befeuchtet und dadurch mit einem Schutzfilm umhüllt, sodass keine Erreger ins Auge gelangen können und die Augenoberfläche schön geschmeidig bleibt.
Zusätzlich sollten Sie jedoch auch Ihr Medienverhalten ändern und den Augen keinen zusätzlichen Stress antun. Diese Tipps gelten für zu Hause und fürs Büro:
- Frische Luft: Öffnen Sie regelmäßig für einige Minuten die Fenster. Der Sauerstoff tut gereizten Augen gut. Das gilt besonders im Winter, wenn die Raumluft durch die Heizung zusätzlich ausgetrocknet wird.
- Kurze Pause: Gönnen Sie Ihren Augen regelmäßig eine Entspannungspause. Statt auf den Bildschirm zu starren, blicken Sie lieber für einige Augenblicke aus dem Fenster oder schließen die Augen.
- Blinzeln: So einfach es klingt, so oft wird es bei der Bildschirmarbeit doch vergessen. Kleben Sie deshalb einen Zettel an Ihren Bildschirm, der Sie immer wieder an das Blinzeln erinnert. Etwa zehnmal schnell hintereinander mit den Lidern geschlagen – und schon sind die Augen wieder mit Tränenflüssigkeit benetzt.
- Abstand halten: Der Abstand zwischen Ihren Augen und dem Monitor sollte zwischen 50 und 80 Zentimeter betragen. Das strengt die Augen weniger an, wenn Sie Texte lesen und Grafiken gestalten müssen.
- Die richtige Einstellung: Achten Sie bei Ihrem Bildschirm auf eine möglichst flimmerfreie Darstellung. Eine höchstmögliche Auflösung bei mindestens 70 Hertz Bildwiederholfrequenz wäre optimal.
- Buch statt eReader: In der Freizeit ein Buch zu lesen, kann eine wahre Entspannung sein – aber nicht, wenn Sie auf einen eReader starren. Deshalb lieber zum Klassiker aus Papier greifen.
Allgemein gilt die Empfehlung: Eine vitalstoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit unterstützen die Augengesundheit. Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser täglich, um die Schleimhäute feucht und aktiv zu halten.