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Warum Rosazea auch die Augen betreffen kann

Rötungen, Pusteln, durchscheinende Äderchen - die Rosazea ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die sich durch Rötungen im Gesicht äußert. Sie kann jedoch auch die Ursache für trockene, entzündete Augen sein.

Was ist Rosazea?

Die Rosazea, auch bekannt als Rosacea oder Kupferrose, ist eine nicht ansteckende, chronisch verlaufende Entzündung der Gesichtshaut. Der Begriff leitet sich aus dem Lateinischen ab: „rosaceus“ bedeutet „Rötung“ und beschreibt damit das Hauptsymptom der typischen roten Flecken und Äderchen im Gesicht. Die Rosazea kann in unterschiedlicher Ausprägung auftreten. Bei manchen Betroffenen sind nur leichte Äderchen an den Wangen sichtbar, andere leiden unter starken Beschwerden im ganzen Gesicht.

Die Hautkrankheit tritt in Schüben auf. Oft bessern sich die Symptome nach kurzer Zeit wieder, können jedoch jederzeit wieder aufflammen.

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Warum bekommt man Rosazea?

Die Ursachen hinter einer Rosazea sind nicht eindeutig nachgewiesen. Allerdings werden verschiedene Auslöser vermutet:

  • genetische Veranlagung
  • Demodexmilben-Befall
  • Lebensmittel wie Milchprodukte, Zucker, Alkohol und scharfe Speisen
  • Stress und psychische Belastung
  • Kosmetikartikel
  • Umwelteinflüsse wie Wind, Hitze, Kälte und UV-Strahlung
  • gefäßerweiternde Medikamente

Durch verschiedene Tests lässt sich herausfinden, worauf der Körper besonders reagiert. Oft bessern sich die Beschwerden, sobald der Auslöser gemieden wird.

Wie äußert sich Rosazea?

Bei der Erkrankung weiten sich die Blutgefäße der Gesichtshaut, weshalb sich die Rosazea durch großflächige Rötungen an der Stirn, an den Wangen, am Kinn, an der Nase und manchmal auch an den Augen äußert. Typische Symptome sind:

  • rote Flecken
  • Papeln (Knötchen) und Pusteln
  • sichtbare Äderchen
  • empfindliche Haut
  • trockene Haut
  • schuppige Haut
  • juckende Haut
  • entzündete Augen

Je nachdem, welche Symptome sich an der Gesichtshaut zeigen, an welchen Stellen sie auftreten und wie ausgeprägt sie sind, wird die Rosazea in vier Typen unterschieden:

  • Typ 1: Das Gesicht ist leicht gerötet, feine Äderchen sind durch die Haut sichtbar.
  • Typ 2: Zusätzlich zur geröteten Gesichtshaut bilden sich Pusteln oder kleine Knötchen.
  • Typ 3: Verdickung der Haut mit Bildung von entzündlichen Knötchen, vor allem im Bereich der Nase.
  • Typ 4: Die Augen und Augenlider sind entzündet, es bilden sich Schwellungen an den Lidrändern.

Als mögliche Ursache für trockene Augen und gerötete Augenlider wird Rosazea jedoch oft übersehen.

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Kann Rosazea auf die Augen gehen?

Bei etwa der Hälfte aller Rosazea-Betroffenen verursacht die Hautkrankheit Beschwerden an den Augen. Die sogenannte okuläre Rosazea tritt bei manchen ausschließlich an den Augen und Augenlidern auf, andere haben zusätzlich zu den Rötungen im Gesicht Symptome im Augenbereich, wie

  • Fremdkörpergefühl
  • brennende Augen
  • gerötete Augenlider
  • trockene Augen
  • tränende Augen
  • geschwollene Augenlider
  • verkrustete Lidränder
  • Lichtempfindlichkeit
  • verschwommenes Sehen

Durch die Rosazea-bedingte chronische Entzündung der Lidhaut kann es zu einer Verengung oder gar einem Verschluss der in den Augenlidern liegenden Talgdrüsen (Meibomdrüsen) kommen. Die Funktion dieser Talgdrüsen ist dadurch gestört und es kann zu einer Meibomdrüsen-Dysfunktion kommen. Gleichzeitig ist meist auch die Produktion der Tränenflüssigkeit beeinträchtigt. Durch die Rosazea wird nicht mehr ausreichend Tränenflüssigkeit produziert, die Augen trocknen vorzeitig aus, sind gerötet, brennen und jucken. Langfristig kann die Augentrockenheit zu einer Bindehautentzündung (Konjunktivits), Lederhautentzündung (Skleritis), Hornhautentzündung (Keratitis) und weiteren Erkrankungen führen.

Da die Symptome auch auf andere Augenerkrankungen hindeuten können, sollte beim Auftreten der Beschwerden immer ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Je nach Diagnose wird nach der Untersuchung eine geeignete Behandlung mit Medikamenten empfohlen.

Was kann ich bei Rosazea am Auge tun?

Die akuten Beschwerden am Auge können Sie durch verschiedene Maßnahmen lindern:

  • Auslöser meiden: Da für die Rosazea viele verschiedene Ursachen infrage kommen, gilt es zunächst, den Auslöser zu finden. Werden die Rötungen durch bestimmte Kosmetika, Umwelteinflüsse oder die Ernährung verursacht, sollten diese Auslöser gemieden werden.
  • Lidrandhygiene: Eine sorgfältige Lidrandhygiene bildet die Basis der Behandlung, bei der eine regelmäßige Reinigung und Pflege der Lidränder durchgeführt wird. Durch die Einwirkung von Wärme löst sich der angestaute Talg in den Drüsen und kann anschließend leichter mit einem feuchten Wattepad oder Lidhygiene-Tuch entfernt werden.
  • Befeuchtung: Um die Augen vor dem Austrocknen zu schützen und mögliche Entzündungen zu vermeiden, empfiehlt sich mehrmals täglich die Befeuchtung mit Augentropfen.
  • Medikamente: Zusätzlich erfolgt meist eine Behandlung mit Antibiotika oder Entzündungshemmern wie Ciclosporin, um die akuten Symptome zu lindern.

Auch langfristig sollten die Auslöser gemieden und die Lidränder gereinigt und gepflegt werden, um erneute Beschwerden zu mildern.