© Fotograf: Syda Productions
Einfluss von Hormonen auf die Augen
Im Laufe des Lebens verändert sich der Hormonhaushalt vor allem bei Frauen, aber auch bei Männern. Schwangerschaft, Wechseljahre, das Alter und verschiedene Erkrankungen bringen hormonelle Veränderungen, die sich auch auf die Augen auswirken. Häufig kommt es dann zu trockenen Augen, die behandelt werden sollten.
Wie wirken sich Hormone auf die Augen aus?
Kommt es zu Veränderungen des Hormonhaushalts, z.B. in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, leiden oft die Augen darunter. Denn die hormonellen Veränderungen bewirken häufig, dass die Produktion des Tränenfilms beeinträchtigt wird. Die Tränendrüsen funktionieren nicht mehr uneingeschränkt und die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit, die aus einem wässrigen und einem öligen Anteil besteht, verändert sich. Die Folge sind trockene Augen, auch Sicca-Syndrom genannt.
Die Augenoberfläche wird nicht mehr ausreichend mit Tränen benetzt. Das fühlt sich nicht nur unangenehm an, sondern birgt auch Risiken für die Augengesundheit. Denn sind die Augen nicht mehr durch den Tränenfilm geschützt, können Krankheitserreger ins Auge gelangen und Entzündungen und andere Krankheiten auslösen.
Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft
Schwangere durchleben innerhalb kürzester Zeit eine komplette Umstellung des Hormonhaushalts. Alles stellt sich auf die Versorgung des Kindes ein, der Körper der Frau legt sämtliche Prioritäten auf das heranwachsende Baby. Durch die Hormonumstellung verändert sich die Zusammensetzung des Tränenfilms. Er wird dünner und reißt schneller auf. Außerdem produzieren die Tränendrüsen meist weniger befeuchtende Tränenflüssigkeit. Deshalb leiden viele Schwangere unter trockenen Augen. Doch nicht nur das: Oft lässt auch die Sehkraft nach, jedoch meist nur vorübergehend. Nach der Geburt stellen sich die Augen meist wieder auf die alte Sehschärfe ein.
Hormonschwankungen während der Wechseljahre und die Auswirkungen auf die Augen
Mit Beginn der Wechseljahre leiden viele Frauen unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Auch die Schleimhäute des Körpers verändern sich, was sich unter anderem durch trockene Augen bemerkbar macht. Das liegt daran, dass das weibliche Hormon Östrogen einen großen Einfluss auf die Tränenproduktion hat. Sinkt nun der Östrogenspiegel während der Wechseljahre, verändert sich auch die Produktion der Tränenflüssigkeit. Die Tränendrüsen stellen generell weniger Flüssigkeit her. Die kleine Menge an Tränenflüssigkeit reicht jedoch nicht aus, um das Auge ausreichend zu benetzen. Auch die Zusammensetzung des Tränenfilms ändert sich durch die hormonelle Umstellung. Dadurch reißt der Schutzfilm früher auf und hinterlässt ein trockenes Auge.
Auswirkungen von altersbedingten Hormonschwankungen auf die Augen
Gerade im Alter leiden viele Menschen unter trockenen Augen. Das hat zwei Gründe: Die Tränenproduktion lässt immer weiter nach und die Zusammensetzung des Tränenfilms verändert sich. Das ist ein fortlaufender Prozess, deshalb nimmt der Schweregrad trockener Augen mit steigendem Lebensalter stetig zu. Das liegt unter anderem daran, dass ältere Menschen oft unter bestimmten Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Rheuma leiden, die das Austrocknen der Augen begünstigen. Aber auch der sinkende Östrogenspiegel fördert die Augentrockenheit. Die Symptome können meist gut mit befeuchtenden Augentropfen behandelt werden, die jedoch dauerhaft angewendet werden müssen.
Auswirkungen von Schilddrüsenproblemen auf die Augen
Erkrankungen der Schilddrüse wirken sich auf den ganzen Körper aus. Unter anderem treten dadurch trockene Augen auf, die den Betroffenen unangenehme Beschwerden bereiten. Denn die Schilddrüse steuert das Hormonsystem und damit auch verschiedene Stoffwechselvorgänge. Kommt es nun zu einer Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse, wird das Gleichgewicht der Hormone gestört. Generell treten trockene Schleimhäute bei einer Schilddrüsenunterfunktion auf. Durch die fehlerhafte Hormonregulation des Körpers können Mund, Rachen, Nase und Augen nicht genug Flüssigkeit produzieren. Bei einer Überfunktion kann es hingegen zu Schwellungen des Gewebes kommen, was auch die Augen anschwellen lässt.
Schilddrüsenerkrankungen, die einen Einfluss auf die Augen haben:
- Morbus Basedow ist eine Form der Schilddrüsenüberfunktion, die sich auf die Augen auswirkt. Typisches Anzeichen einer Erkrankung sind hervortretende Augen.
- Die endokrine Orbitopathie ist ebenfalls eine Erkrankung der Augenhöhle, die aufgrund einer Schilddrüsenfehlfunktion auftritt.
- Die Hashimoto-Thyreoiditis ist hingegen eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führt und oft trockene Augen zur Folge hat.
Was kann ich gegen trockene Augen tun?
Da Sie in den meisten Fällen nichts gegen die Hormonschwankungen unternehmen können, sollten Sie zumindest die Beschwerden der trockenen Augen behandeln. Mit speziellen Augentropfen können Sie Ihre Augen regelmäßig benetzen, damit sie durch einen Schutzfilm gegen Krankheitserreger und Fremdkörper geschützt sind. Obendrein beseitigen die Tropfen das unangenehme, kratzende Gefühl trockener Augen beim Blinzeln. Besprechen Sie die Behandlung am besten mit Ihrem Augenarzt. Er wird eine geeignete Therapie entsprechend der Ursachen für die Beschwerden empfehlen.