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Gerötete und juckende Lidränder – was steckt dahinter?

Wer unter einer Allergie leidet, den ganzen Tag im Büro vor dem Bildschirm arbeitet oder ein Staubkorn ins Auge bekommen hat, kennt bestimmt die Beschwerden: Beim Blick in den Spiegel sehen die Lidränder gerötet aus, hinzu kommt ein unangenehmer Juckreiz und der Drang, sich ständig die Augen reiben zu wollen. Doch was steckt dahinter, wenn die Augen dauerhaft jucken, und was kann man dagegen tun?

Warum sind die Lidränder gerötet und jucken?

Hinter geröteten und juckenden Lidrändern können unterschiedliche Ursachen stecken, von vorübergehenden Reizungen durch z. B. Pollen bis zu akuten oder chronischen Entzündungen.

Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Lidrandentzündung (Blepharitis)
  • Meibomdrüsen-Dysfunktion
  • Wind
  • UV-Strahlung
  • Staub
  • Rauch
  • Allergien
  • trockene Raumluft
  • intensive Bildschirmarbeit
  • Kosmetika
  • Fremdkörper
  • Gerstenkorn (Hordeolum)
  • Liddermatitis
  • Bindehautentzündung
  • Hornhautentzündung

Unsere empfindlichen Sehorgane sind den ganzen Tag Umwelteinflüssen und Reizungen ausgesetzt und müssen Krankheitserreger abwehren. Kurzzeitige Reizreaktionen sind deshalb zunächst kein Grund zur Sorge. Wenn noch weitere Symptome hinzukommen, die Beschwerden länger anhalten oder besonders ausgeprägt sind, könnte eine akute oder chronische Entzündung vorliegen, die behandelt werden sollte.

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Wie macht sich eine Lidrandentzündung bemerkbar?

Eine häufige Ursache ist eine akute oder chronische Lidrandentzündung (Blepharitis), die sich neben geröteten und juckenden Lidrändern durch weitere Symptome äußern kann:

  • trockene Augen
  • brennende Augen
  • schuppige und verklebte Wimpern
  • verklebte Augenlider am Morgen
  • Augenschmerzen
  • geschwollene Lidränder
  • gerötete Bindehaut
  • tränende Augen
  • Fremdkörpergefühl
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit

Bei einer akuten Lidrandentzündung bildet sich oft ein Gerstenkorn am Lidrand. Die schmerzhafte, eitrige Schwellung entsteht meist durch eine Infektion mit Staphylokokken, die sich in einer Schweiß- oder Talgdrüse am Augenlid festsetzen.

Eine chronische Lidrandentzündung entwickelt sich hingegen schleichend. Anfangs können nur leichte Beschwerden wie trockene, müde und juckende Augen auftreten. Mit der Zeit können die Symptome stärker werden, oft kommen noch weitere Beschwerden hinzu.

Auch interessant: Was ist eine Blepharitis und wie wird sie behandelt?

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Was kann ich gegen gerötete, juckende Lidränder tun?

So gerne Sie sich die juckenden Lidränder einfach mit den Fingern reiben wollen: Tun Sie es nicht, denn das macht die Reizung der Augen nur noch schlimmer und befördert schlimmstenfalls noch zusätzlich Bakterien ins ohnehin schon gestresste Auge. Was stattdessen gegen den Juckreiz hilft, hängt von der Ursache ab:

  • Auslöser meiden: Staub, Pollen, Tierhaare und Kosmetika können die empfindlichen Augen reizen, vor allem bei einer Allergie oder Unverträglichkeit bestimmter Inhaltsstoffe. Werden die Auslöser gemieden, bessern sich meist auch die Beschwerden. Auch der Aufenthalt in verrauchten Räumen oder am Lagerfeuer kann die Lidränder reizen und sollte vermieden werden.
  • Befeuchten: Trockene Augen durch Heizungsluft, Klimaanlagen oder zu lange Bildschirmarbeit brauchen zwischendurch Befeuchtung. Das geht zum einen durch mit Wasser gefüllte Schälchen zur Luftbefeuchtung und durch befeuchtende Augentropfen, Augengels oder Augensalben, die gegen die Reizungen helfen.
  • Lidrandhygiene: Eine chronische Lidrandentzündung oder Meibomdrüsen-Dysfunktion wird durch eine konsequente Lidrandhygiene behandelt. Da hier Rötungen und Juckreiz durch eine Fehlfunktion bei der Talgproduktion der Lidranddrüsen entstehen und sich dadurch Sekret in den Drüsengängen ansammelt, wird der Sekretstau durch Wärme gelöst. Mittels einer Augenmaske wirkt die Wärme mehrere Minuten auf die Augenlider ein und verflüssigt das Sekret. Mit einem feuchten Wattepad oder einem Lidhygiene-Tuch werden die Lidränder anschließend gereinigt. Abschließend kann man mit einem Augenspray die gereizten Augenlider pflegen.
  • Medikamente: Bei Allergien oder akuten Entzündungen können Augentropfen und Augensalben den Juckreiz lindern. Je nach Ursache kommen Antihistaminika, Antibiotika oder Corticoide infrage. Die Anwendung erfolgt je nach Diagnose von Augenarzt oder Augenärztin, da sich die Behandlung nach dem Auslöser der Beschwerden richtet.

Infografik Lidrandhygiene

Wann muss ich mit geröteten und juckenden Lidrändern zum Arzt?

Sind die Lidränder nach dem Kontakt mit Rauch, Staub oder Wind gerötet, reicht es meist, den Auslöser zu meiden. Die Beschwerden klingen häufig von allein wieder ab. Halten Rötungen und Juckreiz jedoch mehrere Tage an, kommen immer wieder oder werden von weiteren Symptomen wie geschwollenen Augenlidern, brennenden Augen oder verklebten Wimpern begleitet, ist der Arztbesuch dringend ratsam. Denn dann kann eine Entzündung dahinterstecken, die augenärztlich behandelt werden sollte.