Svetlana Fedoseeva - stock.adobe.com

Funktion der Meibomdrüsen

Die wenigsten wissen, welch wichtige Funktion die Meibomdrüsen zum Schutz unserer Augen haben. Denn bei jedem Lidschlag geben sie einen öligen Film ab, der den Tränenfilm stabilisiert und das vorzeitige Verdunsten verhindert. Warum das für die Gesundheit der Augen so wichtig ist, erfahren Sie hier.

Was sind die Meibomdrüsen?

Die Meibomdrüsen, auch Meibomsche Drüsen, sind kleine Talgdrüsen im oberen und unteren Augenlid. Ihren Namen verdanken sie ihrem Entdecker, dem deutschen Mediziner Heinrich Meibom. Im Ober- und Unterlid befinden sich insgesamt etwa 70 dieser Talgdrüsen, deren Öffnungen entlang der Lidränder liegen. Sie bilden ein öliges Sekret, das die wässrige Phase der Tränenflüssigkeit beim Blinzeln mit einem Fettfilm überzieht.

  • v_sot - stock.adobe.com

Welche Funktion haben die Meibomdrüsen?

Die Meibomdrüsen produzieren den Fettanteil des Tränenfilms. Der dünne, ölige Film bildet die Lipidschicht, legt sich schützend über die wässrige Phase der Tränenflüssigkeit und bildet somit die oberste Schicht des Tränenfilms.

Diese äußere Schicht funktioniert wie ein Schutzschild, das den Tränenfilm stabilisiert und kleine Fremdkörper und Krankheitserreger vom Eindringen abhält. Gleichzeitig sorgt die Lipidschicht dafür, dass die wässrige Schicht des Tränenfilms nicht vorzeitig verdunstet, dieser dadurch aufreißt und eine ungeschützte Augenoberfläche zurücklässt.

Funktionieren die Meibomdrüsen normal, unterstützt die Lipidschicht den natürlichen Schutzmechanismus der Augenoberfläche durch den Tränenfilm. Ist die Talgproduktion jedoch gestört, kann der wässrige Anteil der Tränenflüssigkeit noch vor dem nächsten Blinzeln verdunsten, was zu trockenen, gereizten und juckenden Augen führen kann. Eine häufige Funktionsstörung der Drüsen ist die Meibomdrüsen-Dysfunktion, eine chronische Erkrankung der im Lidrand liegenden Talgdrüsen, bei der die Ausführungsgänge verstopfen, bzw. Qualität oder Quantität des abgegebenen Lipids mangelhaft ist.

Warum verstopfen die Meibomdrüsen?

Verstopfte Meibomdrüsen sind häufig der Grund für trockene Augen. Warum die kleinen Drüsen verstopfen, kann verschiedene Ursachen haben:

  • akute Entzündung: Bei einer bakteriellen Infektion dringen Krankheitserreger in die Drüsengänge und können dort eine Entzündung auslösen. Bei der bakteriellen Infektion einer einzelnen Meibomdrüse bildet sich am Lidrand ein meist schmerzhaftes Gerstenkorn (Hordeolum). Es heilt nach wenigen Tagen oft von allein wieder ab, bedarf in manchen Fällen jedoch einer medizinischen Behandlung.
  • chronische Entzündung: Auch eine chronische Lidrandentzündung (Blepharitis) führt zur Ansammlung von Sekret in den Talgdrüsen. Durch die andauernde Entzündung sind die Lidränder gereizt, wodurch die Sekretproduktion beeinträchtigt wird. Tritt eine Verstopfung nur an einer Drüse auf, kann sich das Sekret dort anstauen und ein Hagelkorn (Chalazion) kann entstehen. Mit Wärme und einer sorgfältigen Lidrandhygiene kann der Sekretstau gelöst werden.
  • Meibomdrüsen-Dysfunktion: Bei einer Meibomdrüsen-Dysfunktion (MDD) besteht eine chronische Funktionsstörung der Sekretproduktion in den Meibomdrüsen. Dann wird zu wenig oder zu viel Talg produziert, auch die Zusammensetzung kann aus dem Gleichgewicht geraten. Die Folge sind Sekretstaus in den Drüsengängen, geschwollene Augenlider und Ablagerungen an den Lidrändern zwischen den Wimpern. Eine MDD kann zu einer chronischen Lidrandentzündung führen, die durch eine konsequente Lidrandhygiene mit Wärmebehandlung behandelt werden sollte.

Infografik Funktion der Meibomdrüsen

Auch interessant: Wie ist das Auge aufgebaut?

EvoTears Die Innovation bei trockenen Augen

Wie erkennt man verstopfte Meibomdrüsen?

Verstopfte Meibomdrüsen können durch den Sekretstau in den Drüsengängen zu Beschwerden am Auge führen, z.B.

  • geschwollene Augenlider
  • gerötete Lidränder
  • verklebte Augenlider, vor allem morgens
  • Verkrustungen
  • juckende Augenlider
  • trockene Augen
  • tränende Augen
  • Fremdkörpergefühl
  • Sehstörungen
  • Lichtempfindlichkeit

Der Augenarzt oder die Augenärztin erkennt verstopfte Meibomdrüsen bei der Untersuchung. Treten die genannten Symptome auf, sollten sie immer ärztlich abgeklärt werden, da hinter verstopften Meibomdrüsen häufig eine Meibomdrüsen-Dysfunktion stecken kann, die behandelt werden sollte.

Wie kann man die Funktion der Meibomdrüsen unterstützen?

Für einen intakten Tränenfilm können Sie die Meibomdrüsen durch eine regelmäßige Lidrandhygiene und Wärmebehandlung unterstützen. Zum einen beseitigen Sie dadurch Talgrückstände von den Lidrändern, halten die Drüsenöffnungen sauber und beugen Entzündungen vor. Zum anderen regt die Wärme die Durchblutung der Augenlider an und fördert dadurch die Drüsenfunktion.

Die tägliche Reinigung und Pflege der Lidränder ist für Menschen mit einer chronischen Lidrandentzündung (Blepharitis) oder Meibomdrüsen-Dysfunktion (MDD) die einzige effektive Behandlungsmöglichkeit. Sie ist jedoch auch bei gesunden Augen als Vorbeugungsmaßnahme ratsam. Denn die empfindlichen Augen können im modernen Alltag durch Bildschirmarbeit und Umwelteinflüsse stark belastet werden und können jede Form der Unterstützung gegen das Austrocknen der Augenoberfläche gebrauchen.